Katholische Kirchengemeinde St. Josef

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Der Kirchort St. Josef Niederelbert gehört zur Pfarrei St. Peter Montabaur, welche zum 01. Januar 2017 aus den acht Kirchorten St. Peter in Ketten, Montabaur, St. Johannes der Täufer, Horressen-Elgendorf, St. Bartholomäus, Gackenbach-Kirchähr, St. Laurentius, Oberelbert, St. Margaretha, Holler, St. Josef Niederelbert, St. Wendelin, Stahlhofen sowie, St. Johannes Baptist, Welschneudorf gegründet wurde. In neuer Pfarrei leben 12.343 Katholiken.

 

Büro der Kontaktstelle Niederelbert
Kirchstraße 1 (im Pfarrhaus)
56412 Niederelbert
Telefon: (02602)  9 97 47-21
E-Mail: k.sabel@st-peter-montabaur.de

Online: www.st-peter-montabaur.de

Öffnungszeiten
Donnerstags von 10:30 bis 12:30 Uhr

Außerhalb dieser Öffnungszeiten hilft man Ihnen auch gerne im Zentralen Pfarrbüro in Montabaur weiter:

Katholische Pfarrei St. Peter Montabaur
Ignatius-Lötschert-Str. 2 A
56410 Montabaur

Telefon: (02602)  9 97 47 -0
Telefax: (02602) 9 97 47 15

E-Mail: pfarrbuero@st-peter-montabaur.de

Öffnungszeiten Zentrales Pfarrbüro:
Montag: 09.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr
Dienstag: 10.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr
Mittwoch:  09.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr
Donnerstag: 09.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr
Freitag: 09.00 bis 12.00 Uhr

75 Jahre Kirche Niederelbert

Aus der Pfarrchronik von 1985

Mit ihren 75 Jahren ist die Kirche St. Josef in Niederelbert eine der neueren Kirchen im Westerwald, wenn auch der romanische Baustil auf den ersten Blick ein größeres Alter vortäuscht. In der Zeit zwischen 1850 und 1920 wurden viele solcher neuromanischen oder neugotischen Gebäude errichtet, so 1866 das Rathaus in Montabaur und 1884 die Kirche "Westerwälder Dom" in Wirges. Der Unterschied dürfte jedem auffallen, der unsere Kirche mit der "echten" romanischen Kirche zu Montabaur vergleicht.

Die kirchliche Vergangenheit Niederelberts

Bevor wir uns der Baugeschichte unseres Gotteshauses zuwenden, wollen wir einen Blick zurückwerfen in die kirchliche Vergangenheit Niederelberts und seiner Nachbardörfer. Nach den bisher bekannten Urkunden besteht Niederelbert spätestens seit dem Jahre 1387 als selbständiger Ort. Frühere Urkunden sprechen nur von Elbert und es ist bisher nicht klar, ob es sich bei der mit Elewarthin benannten Försterhube um einen Hof auf dem Gebiet des heutigen Ober- oder Niederelbert handelt.

Zur Zeit seiner Gründung lag Niederelbert im Einzugsbereich der Pfarrei St. Peter in Ketten zu Montabaur, die zu den sogenannten Urpfarreien im Westerwald gehört. Sie war eine Gründung des Schwabenherzogs Hermann, des Schwiegervaters eines Sohnes Ottos d. Großen. Er baute bei seiner Burg zu Humbach eine Kirche und schenkte diese um 940 dem Stift St. Florin zu Koblenz. Die Pfarrei Montabaur umfasste bei ihrer Gründung fast den ganzen südlichen Westerwald von Helferskirchen im Norden bis an die Lahn. Sie gehörte zum Erzbistum Trier und unter dessen Oberhoheit zum Archidiakonat St. Florin. Dieses Stift war in unserer Gegend sehr reich begütert und tritt in den Urkunden immer wieder als Besitzer von Lehen und Empfänger von Zehnten in Erscheinung. Mit zunehmender Bevölkerungszahl gingen in den folgenden Jahrhunderten aus der Ur-Pfarrei mehrere Pfarreien hervor.

Auch unsere Nachbardörfer waren schon relativ früh mit dem weiten Kirchweg unzufrieden und bauten eigene Kapellen, um wenigstens ab und zu Gottesdienst am Ort zu haben. So besaß Oberelbert schon 1476 nachweislich eine eigene Kapelle, um 1586 war es sogar kurze Zeit selbständige Vikarie. Auch Welschneudorf muss schon vor dem 30-jährigen Krieg eine Kapelle besessen haben. Die Hollerer Kirche besitzt eine holzgeschnitzte Statue einer sitzenden Madonna mit dem Jesuskind, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den Gnadenbildern von Westerburg und Kiedrich von Kennern dem 14. Jahrhundert zugeordnet wird. Es dürfte also schon vor 1400 in Holler eine Kapelle gestanden haben. Urkundlich erwähnt wird die Margarethenkapelle zu Holler erstmals jedoch erst 1548.

Der Bau der Kirche wurde 1910 fertig gestellt

Für Niederelbert ist von solchen Bestrebungen nichts bekannt, anscheinend war man hier mit Montabaur als Kirchort zufrieden. Der Besitz eigener Kapellen änderte ja auch für unsere beiden Nachbarorte zunächst nichts daran, dass ihr sonntäglicher Kirchweg nach Montabaur führte, dass sie dort zu Taufe und Hochzeit gingen und dass sie auch ihre Toten auf dem Kirchhof rund um St. Peter in Montabaur beisetzten. Wenn wir heute über die neue Anlage zwischen Kirche, Finanzamt und Gebück gehen, laufen wir über Grabstätten auch früherer Niederelberter Bürger. Um die Zeit des 30-jährigen Krieges hat dann Holler an Bedeutung gewonnen. Die Hollerer Schulchronik berichtet: "Vor unangebbarer Zeit wurde für die Orte Holler, Untershausen, Stahlhofen, Daubach und Niederelbert, die zur Pfarrei Montabaur gehören, eine eigene Kirche und mit dieser zugleich eine eigene Kirchspielschule gebaut."

Da beide Gebäude 1756 - 1760 wegen Baufälligkeit durch Neubauten ersetzt werden mussten, liegt die Bauzeit sicher vor oder im 30-jährigen Krieg. Auch Oberelbert und Welschneudorf gehörten zu diesem Kirchspiel, jedoch nicht zum Einzugsbereich der Kirchspielschule. Das Kirchspiel besaß die rechtliche Stellung einer Vikarie, d.h. es war finanziell selbständig, musste aber weiter Beiträge an die Pfarrei leisten, und die Vikare standen unter der Weisung des Pfarrers. Die Vikare wohnten in Montabaur und haben von dort aus Holler und Oberelbert betreut. Die Zugehörigkeit zu Montabaur fand sinnfälligen Ausdruck darin, dass Taufen nur in Montabaur gespendet wurden. Obwohl die Niederelberter den Kirchen- und Schulbau von 1756/1760 noch mitfinanzieren mussten, machten sie sich 1754 aber schulisch durch Anstellung eines eigenen Lehrers von Holler unabhängig.

Dass sich die Pfarrer von Montabaur auch weiter für die Vikarie Holler verantwortlich fühlten, belegt die sogenannte Trebus'sche Stiftung. Pfarrer Trebus stiftete 1737 für die Niederelberter Schule ein Kapital von 150 Gulden, dessen jährliche Zinsen von 7 GId. 30 Kreuzer dem Lehrer zuflössen, der dafür arme Kinder vom Schulgeld befreien musste. Eine entsprechende Stiftung errichtete er auch für Holler. Die Anhänglichkeit der Niederelberter an Montabaur scheint groß gewesen zu sein. Noch 1856 weist Pfarrer Wolf von Holler den Lehrer von Niederelbert ausdrücklich darauf hin, dass Petri Kettenfeier, das Montabaurer Patrozinium, kein schulfreier Feiertag sei, und Kirmes haben die Niederelberter bis 1909 mit Montabaur gefeiert, d.h. bis sie selbst die neue Kirche hatten.

Kirche innen

Im Jahre 1747 stellte die Gemeinde Oberelbert beim Kurfürsten von Trier den Antrag, sowohl von Holler als auch von Montabaur getrennt und zu einer eigenen Pfarrei erhoben zu werden. Dagegen erhoben nicht nur die Vikarie Holler und die Pfarrei Montabaur, sondern auch Welschneudorf als vorgesehene Filiale heftigen Widerspruch. Selbst das Stift St. Florin in Koblenz erinnerte sich an seine alten Rechte und protestierte. Der Streit zog sich hin bis 1770. Dann entschied Erzbischof Wenzeslaus zugunsten von Oberelbert, das damit selbständige Pfarrei wurde. Vorher mussten die Oberelberter sich noch finanziell am Bau der jetzigen Kirche in Holler beteiligen. Erst als 1811 bei der Oberelberter Brandkatastrophe fast das ganze Dorf mit der Kirche abgebrannt war, musste Holler von den 1200 Gulden Zuschuss 800 für den Wiederaufbau der Kirche in Oberelbert zurückzahlen.

Der Wiederaufbau erfolgte von 1830 bis 1835. Inzwischen war 1803 die Herrschaft vom Kurfürsten von Trier auf den Herzog von Nassau übergegangen, und in Limburg ein neues Bistum gegründet worden. Während die Oberelberter mit dem neuen Kirchenbau begannen, bahnte sich für Holler ebenfalls eine neue Entwicklung an. Dazu die Schulchronik Holler: "Das Herzogliche Staatsministerium hat beschlossen, dass die Curat-Vikarie Holler einstweilen von der Pfarrei Montabaur getrennt sei. Das Hochw. Domkapital in Limburg ist beauftragt worden, einen Pfarrvikar nach Holler zu ernennen." Der neue Vikar Petmecky nahm daraufhin 1831 Wohnsitz in Holler. Die Errichtung der Pfarrei Holler zog sich aber noch hin bis zum Jahr 1847.

Der Bau der Kirche in Oberelbert scheint auch in Niederelbert den Wunsch nach einem Gotteshaus geweckt zu haben. An der Spitze des Dorfes stand ab 1821 mit dem Schultheiß Johann Ferdinand ein Mann, der in den Napoleonischen Kriegen in der Welt herumgekommen war und einiges gesehen und gelernt hatte. Er baute zunächst die dringend notwendige neue Schule (heute Firma Tapetenparadies). Dadurch wurde das alte Gemeindehaus, in dem bisher Schule, Gemeindezimmer und Backhaus untergebracht waren, frei, das nun durch Um- und Anbau seine heutige Gestalt erhielt.

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